Darmstädter Geschichten. Eine Pilotführung des Institut Mathildenhöhe Darmstadt in Kooperation mit dem DemenzForumDarmstadt e.V.
Führung durch die Sonderausstellung 4–3–2–1 Darmstadt mit Eva Authried M.A. und Linda Heüveldop M.A.

Mit der Ausstellung 4–3–2–1 Darmstadt, die noch bis zum 27. April 2025 im Ausstellungsgebäude zu sehen ist, möchte das Institut Mathildenhöhe ein generationsübergreifendes Zielpublikum erreichen und ansprechen. In Kooperation mit Frau Renate Steffens, DemenzForumDarmstadt e. V. (Schwerpunkt: Kulturprogramm), wurde eine inklusive Führung für Betroffene und Begleitpersonen konzipiert.
Die enge Zusammenarbeit im Vorfeld lieferte wichtige Impulse für den Rahmen sowie die Ausrichtung der Führung. Der Teilnehmendenkreis wurde auf 13 Personen eingegrenzt und die Dauer der Führung auf maximal eine Stunde angesetzt. Kurze Wege in der Ausstellung wurden berücksichtigt. Im Vorfeld des Rundgangs wurden Klappstühle angeboten, die von einigen Besuchenden angenommen wurden.
Für den kunsttopografischen Stadtspaziergang wurden gezielt einzelne Stationen herausgestellt, die Stadt- und Landmarken mit hohem Wiedererkennungswert vermitteln und hauptsächlich als Orte der Gemeinschaft wahrgenommen werden. Der Fokus der inklusiven Führung lag dabei stärker auf dem Eintauchen in die Stadtlandschaft, als im Anspruch die Themen der Ausstellung in ihrer Ganzheitlichkeit zu vermitteln. Ziel war es, in den Dialog mit den Besuchenden zu treten und ihr Wissen, ihre Gedanken und Geschichten zu den Orten kennenzulernen, da alle Teilnehmenden aus Darmstadt und der näheren Umgebung kamen. Es wurden Kunstwerke unterschiedlicher Gattungen und Zeiten integriert, die neben der Darstellung bekannter Orte insbesondere durch ihre formale Ausdruckstärke vielseitige Zugänge ermöglichen.
Die Führung verfolgte den Ansatz, Inhalte auf einer multisensorischen Ebene zu vermitteln. Zu diesem Zweck kamen Methoden zum Einsatz, welche die Sinne der Besuchenden in besonderem Maße ansprachen. Nach einer kurzen Einführung in die Ausstellung wurden zunächst die Themenbereiche „Bergstraße“ und „Bessungen“ visuell erkundet (Halle 1). Für eine spielerische und anregende Überleitung wurden im Übergang von Halle 1 zu Halle 2 Rosen an die Gruppe verteilt. Es galt, die nächste Station – den Park Rosenhöhe – zu erraten. In den Bereichen „Rosenhöhe“ (Halle 2) und „Kranichstein“ (Halle 3) wurden Hörbeispiele mithilfe einer Bluetooth-Box abgespielt. In der Vermittlung des Themas „Gotthelf Schlotter und Künstlerhaus Ziegelhütte“ (Halle 3) konnte der Kontrast zwischen dem schweren Material Bronze, aus dem die grazilen Vogelplastiken Schlotters gegossen sind, und der Leichtigkeit der Gestaltung mit Hilfe von Gänsefedern erfahrbar gemacht werden.
Die Resonanz der Gruppe auf die inklusive Führung war sehr positiv. Anknüpfend an das gelungene Pilotprojekt soll die Kooperation mit dem DemenzForumDarmstadt e. V. im Rahmen künftiger Ausstellungen fortgesetzt werden.
Erfahrungsbericht von Eva Authried M.A. und Linda Heüveldop M.A.